Die Gemeidnekirche St Walburga in Emden soll aufgrund der immer kleiner werdenden Gemeinde zu einem Kolumbarium umgenutzt werden. Ebenso wird das baufällige Nebengebäude, welche die dienenden Räume beherbergt, bei dieser Maßnahme abgerissen und neu errichtet. In Kooperation mit Bruno Braun Architekten wurde der Wettbewerbsbeitrag hierfür erarbeitet.
Die beiden Baukörper (Kirche und Nebengebäude) liegen erhöht auf einem Hügel und sind über eine Treppenanlage und Rampe zu erreichen. Der Außenraum vor den Gebäuden öffnet sich zur Straßenkreuzung. Der Platz wird dominiert von einer Brunnenanlage mit einer Skulptur (Symbol der Auferstehung) und dem Ort für den Verbleib der Asche. Der jetzige Zugang zur Kirche bleibt bewusst erhalten und ist die Erschließung für die sakralen Dienste.
Der Gläserne Zwischentrakt dient als Verbindungselement zwischen Neu- und Altbau. Der Zugang bei einer Beerdigung erfolgt hierüber. Der Anbau ist als Holzfertigkonstruktion mit einer vorgesetzten Lamellenfassade konzipiert.
Das Kolumbarium nicht das Dominierende Element der umgenutzten Kirche. Tod und Leben sind gleichwertig in der neuen Raumgestaltung. Für die Eucharistie Feier ist die Communio-Form gewählt. Die Urnenwände sind in Anlehnung an die urchristlichen Kolumbarien schlicht gehalten. Sie bilden in den Seitenschiffen kleine Einzelbereiche mit einem Ort für das stille Gedenken, für Kerzen und Blumen. Das Gedenken an den Menschen und sein Leben steht hier im Vordergrund.
Der Communioraum wird durch freistehende, lichte Holzelemente transparent, jedoch klar abgegrenzt. Er öffnet sich in den beiden Brennpunkten für Altar und Ambo sowie in der Achse für das Aufstellen des Sarges.
Durch die gewählte Räumgliederung entstehen eine Gemeinschaft der Toten und die Begegnung der Zukunft, des Lebens. Tod ist nicht das Ende.
10. April 2020
Architektur